Rittergut

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Fassionen

 

H A R T U N G S       

FASSI0N  DES    RITTERGUTES   HARTUNGS

Steuerdistrikt Leupoldsgrün, Kammeramt Hof. Besitzt in einem anderen Steuerdistrikt das Rittergut Konradsreuth.

Das Hofmarksschloß ist größtenteils eingetragen (Plan-Nr. 589 ab). Der noch stehende Teil wird zur Pächterwohnung gebraucht. Dabei ist ein Gemüsegärtlein von circa 10 Quadratruten. Die Hofökonomie besteht in Plan-Nr. 589 a aus  der oben genannten Pächterwohnung, Ochsen-  und Kuhstall, Schupfe, zwei Scheuern, welches alles aber in schlechtestem Zustand befindlich ist.

Die Felder:

Plan-Nr.; Fläche; Flurnamen:

617    7 Tagwerk Schmierhübel

617  1/2 Tagwerk das Schmierniesen-Äckerlein

631    9 Tagwerk am Konradsreuther Steig

652  22 Tagwerk oberhalb des Schaftriebs

       21 Tagwerk unterhalb des Schaftriebs

670  7 Tagwerk der obere Hohebugacker

671  6 Tagwerk der untere Hohebugacker

666  8 Tagwerk der Acker gegen Almbranz

669  2 Tagwerk der kleine Hohebugacker

650  8 Tagwerk der neue Bau

645/646  6 Tagwerk der Röhrsteigacker

449/471  1/2 Tagwerk die Richtersäckerlein

653    3 Tagwerk 2 Stücke gegen Walburgisreuth

444  4 1/2 Tagwerk der Löwenberg

412  2 1/2 Tagwerk der Stein (zu Lipperts)

511, 512, 406  3 1/2 Tagwerk im Stegenholz in verschiedenen Stücken

 

Wiesen zweimädig 431 2 1/2 Tagwerk die Mühlpeunte, einmädig 644 12 Tagwerk die Hofpeunte, worunter 3 Tagwerk zweimädig, im ganzen aber sauer, 647/649 20 3/4 Tagwerk die Schafwiese, wovon 2/3 sauer, 966 (Konradsreuth) 5 1/2 Tagwerk die obere Gebhartswiese, ganz schlecht; 2 1/4 Tagwerk die untere Gebhartswiese moorig, 619 1 Tagwerk die Schmierhäbeiwiese, ganz schlecht, 170 2 Tagwerk die Brauhauswiese, desgleichen

einmädige Wiesen

635, 642 5 1/8 Tagwerk die Röhrsteigwiese, ganz schlecht

521 5 Tagwerk die Stegenholzwiese

968 1/2 Tagwerk zwischen dem langen Holz und der Gebhartswiese, ganz schlecht

607 1/2 Tagwerk die Scheun-Wiese

sämtlich zu je 360 Ruten pro Tagwerk durch die Viertelleute geschätzt

Huten 663, 661 8 Tagwerk Morgenhut

673    20 1/4 Tagwerk die Kühhut

665    1 Tagwerk nebst ödliegendem Teich bei Hohenbug

617    1/2 Tagwerk die Schmierhübelhut

642    2 Tagwerk ein ödliegender Teich in der Röhrsteigwiese

510    33 Tagwerk die Hut im Stegenholz

564  1/4 Tagwerk der Schweineanger, wird aber von anderen behütet

Waldungen:

968 61 Tagwerk Nadelholz, der Gebhards, wovon 15 Tagwerk schlagbar, 15 Tagwerk Stangenholz, 20 Tagwerk Buschholz und Anflug 11 Tagwerk Ödung

506/507 80 Tagwerk Nadelholz, das Stegenholz, davon 22 Tagwerk schlagbar, sehr dünn stehend, 20 Tagwerk Stangenholz, 30 Tagwerk Buschholz und Anflug, 8 Tagwerk Ödung  (Plan-Nr. 515, 528, 519, 520, 521, 523, 524, 531, 532, 534)

 661   2 Tagwerk Morgenhut zu Hohenbug (Teils Konradsreuth, teils Lipperts )

Aus diesen Waldungen erhalten nach folgendem Verzeichnis Forstberechtigte 17 Klafter Scheitholz, eine Klafter Stöcke,

Fischerei:

    964 1/2 Tagwerk Gebhartsteich mit 3/4 Schock Einsatz

    649 3/8 Tagwerk Teich in der Schafwiese mit 1/2 Schock Einsatz

    600 1/8 Tagwerk Teich am Haus mit 1/4 Schock Einsatz

Fischwasser:

    1. Der Rothenbach, erhebt sich unterhalb Hohenbug und zieht sich hin bis an den Rothenberger Schafsteg

    2. Der Göstrabach oder

    3. das Wölbattendorfer Bächlein, entspringt auf den wölbattendorfer Wiesen, endigt an der Hofer Straße.

    4. Ein Wassergraben, das Röhrstäudigbächlein, ist nun ein Brunnen, welcher oberhalb den Leupoldsgrüner Teichen entspringt und unter der Neuenmühl bei Mühldorf in den Rothenbach fällt

    5. Niedere Jagd und Koppeljagd auf Rothenberg und dem Gehaig mit Dörrenthal.

    6. Das Brau- und Malzhaus ( 1811 abgebrochen )

    7. Ein Waldhaus im Stegenholz als Jägerswohnung

Plan-Nr. 517 Haus Nr. 44 in Lipperts mit einem dazugehörigen Nebengebäude.

Der Besitzer, Kammerherr Georg Christoph Freiherr von Reitzenstein hat seine eigene Hofmarks-Patrimonialgerichtsbarkeit.

Die Besitzungen sind früher dem Bayreuther Provinzial-Lehenhof als rechtes Rittermannlehen zu Lehen gegangen, Sie wurden aber durch die Allodifikationsakte Berlin in freies Eigentum oder Allodium verwandelt und es werden nur bei Veränderungsfällen auf Seiten des Besitzers die Verreichs- und Eintragungsgebühren entrichtet:

Es wird jährlich abgegeben:

An Geld 1. zur Hauptregalienkasse in Bayreuth an Allodifikationscanon 147 Gulden 7 1/2 Kreuzer an Ritterpferdabtrag 29 Gulden 25 3/5 Kreuzer

2. Zur Pfarr in Ahornberg jährlich 9 Gulden

In Natur: 

1. Zur Pfarr Leupoldsgrün Korn 1 1/4 Achtel, 1 Kauten Flachs, 1 Käse zu 4 Pfund

2.   zum dasigen Kantorat:1 Eimer Bier, 3 Garben Korn, 3 Garben Haber, 4 Laib Brot,  4 Kauten Flachs,1 Bund Heu zu 10 bis 20 Pfund

Alle unter b) verzeichneten Felder sind zehentfrei.

Das Rittergut ist im Oktober 1810 provisorisch in Steuern gelegt worden mit 399 Gulden 25 Kreuzer rheinischer Währung, worunter jedoch die Dominikalrenten, Fronen etc. mit begriffen sind. Ohne diese beträgt die Steuer 233 Gulden  23 1/3 Kreuzer Da aber in der Allodificationsakta. Berlin den 2. Oktober 1798 unter anderem ausdrücklich zugesichert worden ist, dass das Schloss und die zum Schlosse gehörigen Hofbaustücke auf immer von der landschaftlichen Steuer befreiet bleiben sollen, so kann der Unterzeichnete hoffen, dass die zum Rittergut gehörigen Hofbaustücke bei dieser Steuerbefreiung werden belassen und außer dem schon gedachten Allodifikationskanon und Ritterpferdabtrag keine neuerlichen Steuern werden auferlegt, somit die provisorische Steuer wieder gänzlich zessieren werden.

Das Rittergut wurde 1798 erkauft für 103000 Gulden. Dieser Kaufschilling kann aber um so weniger in Betracht kommen, als der Kauf zu jener Periode geschah, wo alle Güter die höchste Stufe des Werts erlangt hatten und zum Verschlagen, welches aber nicht mehr ging, weil das Geld schon zu fehlen anfing und uns für angefähr 10 000 Gulden Güter verschlagen wurden, die ich aber fast alle wieder zurücknehmen musste. An Flächeninhalt fehlen 96 Tagwerk = 10 000 Gulden. Hartungs hatte die Hälfte am vorigen Wert verloren.

Die Jagd beim Rittergut Hartungs in den Ortsfluren:

Hartungs, Hohenbug, Röhrsteig, Neumühl, Leupoldsgrün und Lipperts steht unter der Gerichtsbarkeit des königliche Landgerichtes Hof, der datierte Wert ist 50 Gulden.

Das von Freiherrn von Reitzenstein eigenhändig geschriebene Verzeichnis des Rechtholzes aus der Hartungs-Gutswaldung:

Scheitholz:

10 Klafter Pfarrei Leupoldsgrün, 1 Klafter Schule Leupoldsgrün, 2 Klafter Johann Mergner auf dem Anger, 1 1/2 Klafter Schmied Greßmann Leupoldsgrün 2 Klafter Bernhard Bär Leupoldsgrün, 1/2 Klafter Taglöhner Joh. Sörgel Leupoldsgrün, 1/2 Klafter Margarete Gebhartin, 1/2 Klafter Müller Bayreuther auf den Neumühl, 1 Klafter Johann Wilfert, Hohenbug

Stockholz :

1/2 Klafter Nikolaus Böckel, 1/2 Klafter Joh.Fraß im neuen Haus zu Hartungs, 1/2 Klafter Heinrich Frank, 1/2 Klafter Johann Frank, 1 Klafter Schreinermeister Bär, Leupoldsgrün, 1 Klafter Johann Wilfert zu Hohhug

 

Schränkstangen:

Christoph Schaller zu Lipperts, Johann Seidel zu Lipperts.

 

    25. April 1812

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